Eines gleich vorneweg: der Kurztrip nach Jordanien wird bestimmt eines, wenn nicht sogar d a s Highlight unseres Auslandsaufenthaltes gewesen sein. Dass sich ein weiterer Jugendtraum erfüllt - nun gut. Dass Jordanien ein Land voll sympathischer Menschen und unglaublicher Landschaften ist - auch das konnten wir vorher nachlesen. Aber Petra ist ohne Übertreibung sicherlich einer der faszinierendsten und beeindruckendsten Orte, die es gibt. Aber der Reihe nach...
Mit dem Taxi ging es von Jerusalem zur berühmt-berüchtigten 'Allenby-' oder 'King Hussein Bridge', die ausschließlich von Palästinensern und Fußtouristen als Übergang benutzt werden darf. Ohne obligatorisches Visum, dafür aber mit Dienstpässen und unseren zwei blonden 'Türöffnern' kamen wir überraschend einfach durch alle Kontrollen, sowohl auf israelischer als auch jordanischer Seite. Im Niemandsland verkehrt ein Shuttlebus durch vermintes Gebiet, vorher verabschiedet man sich für lange Zeit von seinem gesamten Gepäck samt Pässen. Die Israelis lassen sich die Ausreise übrigens teuer bezahlen, mit ca. 50 € wird man dafür 'bestraft', das heilige Land über die Westbank (und nicht über einen der offiziellen Grenzen weiter nördlich bzw. im äußersten Süden) zu verlassen.
Auf der anderen Seite des Jordantals angekommen, erwartete uns bereits unser Mietauto und brachte uns nach insgesamt 9 Stunden Reisezeit in unser Hotel nach Wadi Musa. Schon die Autofahrt auf dem 'Desert Highway' war beeindruckend: nach Osten hin nichts als endlose Wüste, dafür aber alle 5 km Geschwindigkeitsmessungen der Highway Police. Aber bei nur 2 Autobahnen in ganz Jordanien müssen die Jordanier eben schauen, wie sie ihre Bußgelder zusammen bekommen...
Am fol
genden Tag war es dann endlich so weit. Schon von Weitem begrüßten uns die "Taxi! Taxi" - Rufe, womit natürlich die Pferde und Kutsc
hen gemeint waren, die einem das Laufen ersparen sollten. Vorbei ging es an den 26 Djinn-Blöcken, in denen nach arabischem Volksglauben die djinn (Geister) hausen sollen. Aber auch die ersten Gräber wie das Obeliskengrab oder das Bab el-Siq Triclinium gaben einen Vorgeschmack auf das Kommende.
Dann gi
ng es endlich hinein in den engen Siq (Schlucht), in dem man sich sofort an Indiana Jones erinnert fühlt. Die Schlucht selbst ist wie eine Ga
lerie nabatäischer Vergangenheit: in den Felsen geschlagene Wasserkanäle, nabatäische Graffiti, Treppen, die ins Nichts führen. Der Siq verengt sich immer mehr, je weiter man nach unten kommt. Und ganz plötzlich , an seinem tiefsten, engsten und dunkelsten Punkt, öffnet sich der Blick auf das berühmte Schatzhaus...
Vom Schatzhaus selbst ging es dann zwischen Gräbern in allen Größen, teilweise schon im Erdboden verschwunden, in den äußeren Siq, der am Ende vom klassischen Theater begrenzt wird. Es ist unvorstellbar, wie all diese Bauten im 1. Jahrhundert v.Chr. mit bloßer Hand aus dem Felsen geschlagen wurden. Abseits vom Hauptweg kann man sich unzählige weitere Gräber und Höhlen erklettern, ein Riesenspaß vor allem für die Kinder. Und als wir nachmittags ziemlich erschöpft die Königsgräber gegenüber des Theaters erreicht hatten, fiel unser Blick auf viele weitere Ruinen etwas weiter entfernt - der eigentlichen antiken Stadt Petra! Zurück ging es im Regen (!) den gleichen Weg, aber erst auf dem Rücken der Eltern, dann des Pferdes...
Am nächsten Tag haben wir uns dann den Aufstieg auf das Kloster auf ca. 1000m
Nach einer wohlverdienten und dringend benötigten Vesperpaus
Nach gut 800 Stufen Abstieg und weiteren ca. 5 km nahmen